Traumanetzwerk

Haben Sie auf der Flucht Gewalt erfahren? Machen Sie sich viele Sorgen und/ oder können in der Nacht schlecht schlafen? Plagen Sie Alpträume, Unruhe oder schlimme Erinnerungen?

Erlebnisse von Krieg, Verfolgung, Flucht und Gewalt sind vielfach schwer zu bewältigen. Wir unterstützen Sie dabei psychische Belastungen und Traumata zu verarbeiten und möchten Ihnen durch unser Angebot mehr Sicherheit im Alltag bieten.

Wer wir sind

Das TraumaNetzwerk unterstützt seit Oktober 2016 geflüchtete Menschen dabei, psychische Belastungen und Traumata zu verarbeiten. Das TraumaNetzwerk bietet durch ein enges Kooperationsnetzwerk von Fachleuten und Institutionen Behandlungsmöglichkeiten für psychisch belastete Flüchtlinge an. 

Das Ziel des Netzwerkes von Experten und Expertinnen im Bereich Psychologie / Psychotherapie, Medizin, Finanzen, Sozialpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit aus dem Arbeitskreis Miteinander Lörrach e.V., den Freundeskreisen Asyl in Lörrach und Rheinfelden sowie hauptamtlichen Fachleuten der Caritas Lörrach e.V. besteht darin die meist schwierige Behandlungssituation belasteter Flüchtlinge nachhaltig zu verbessern.

Diese Arbeit umfasst den eigentlichen intensiven Kontakt zu den Betroffenen ebenso wie den Austausch mit dem dazugehörigen Helferkreisen und den Herausforderungen, die ein professioneller kultursensibler Umgang mit traumatisierten geflüchteten Menschen benötigt.

Wir bilden Sprach- und KulturmittlerInnen für die anspruchsvolle Übersetzungstätigkeit aus und bieten ihnen regelmäßig Supervisionen an. Fachspezifische  Weiterbildungen, Beratung von Schulen, Sozialarbeitern und Ehrenamtlichen und eine entsprechende psychoedukative Öffentlichkeitsarbeit runden das Angebot ab.

Getragen wird das TraumaNetzwerk von Fördergeldern der Aktion Mensch, Landesmitteln und zu einem erheblichen Teil von Spenden. Um die Qualität des Netzwerkes nachhaltig zu gewährleisten, kooperieren wir mit Refugium Freiburg und sind Mitglied der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer e.V. (BafF).

Entstehungsgeschichte

Im Frühjahr 2015 hat eine Gruppe von Fachleuten ehrenamtlich begonnen, ein Projekt aufzubauen, durch das im Landkreis Lörrach Behandlungsmöglichkeiten für psychisch belastete Flüchtlinge geschaffen werden sollen. Das TraumaNetzwerk unterstützt seit Oktober 2016 geflüchtete Menschen dabei, psychische Belastungen und Traumata zu verarbeiten.

Eine intensive Vorarbeit erbrachte zunächst ein enges Kooperationsnetz mit dem Landratsamt, den Wohlfahrtsverbänden den Krankenkassen und den niedergelassenen Psychologinnen und Psychologen sowie Psychiaterinnen und Psychiater sowie klinischen Einrichtungen, erforderte aber auch eine kreative Spendenakquise, die Beantragung von Fördergeldern sowie den zeitintensiven Aufbau eines Sprachmittlerpools.

Im Oktober 2016 konnte mit der Einstellung einer hauptamtlichen sozialpädagogischen Koordinatorin das TraumaNetzwerk für geflüchtete Menschen, als ein Projekt für Flüchtlinge im Landkreis Lörrach ins Leben gerufen werden, in dem sowohl hauptamtliche wie auch ehrenamtliche Arbeit gebündelt wird. Derzeit arbeiten zwei Koordinatorinnen im TraumaNetzwerk und sind Ihre direkten Ansprechpartner.  

Wie wir arbeiten

Über die sozialpädagogische Koordinatorin des TraumaNetzwerks (TNW)  können haupt- und ehrenamtliche  Unterstützer aber auch die Betroffenen selbst sich beim TNW melden. Bei diesem ersten Kontakt werden wesentliche Daten erfasst, um die Arbeitsabläufe zu erleichtern und einen raschen Kontakt herstellen zu können.

Danach wird ein intensives Erstgespräch vereinbart, an dem die Koordinatorinnen des TNW, eine psychologische oder medizinische Fachperson sowie ein Sprachmittler/ eine Sprachmittlerin teilnehmen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, ein solches Erstgespräch wohnortnah zu organisieren, um es den geflüchteten Menschen zu erleichtern, an diesem Gespräch teilnehmen zu können.

Nach dem Erstgespräch erfolgt eine multidisziplinäre Fachkonferenz, an dem über das weitere Procedere beraten wird. Das Ergebnis  wird dann den Betroffenen und, sofern gewünscht, auch dem Unterstützerkreis mitgeteilt und eine adäquates weiteres Vorgehen organisiert. Die damit einhergehenden logistischen Herausforderungen sind umfangreich und komplex und führen dazu, dass dann mitunter noch einige Zeit vergehen kann, bis das weitere Vorgehen verbindlich organisiert ist.

Statistik

Seit Oktober 2016 wurden bei uns bereits 170 Menschen angemeldet (Stand 31.07.2019). Sie kommen aus Afghanistan, Syrien, Iran, Irak, Eritrea, der Türkei, Nigeria, Mazedonien, Bosnien, Gambia oder Albanien. Von diesen 170 Menschen haben bereits 129 ein mehrstündiges aufwändiges Vorgespräch mit einer Fachperson, der Koordinatorin und einem Sprachmittler erhalten, 39 davon wurden bereits in eine fachspezifische ambulante Behandlung übermittelt.

Die verbleibenden Personen warten aktuell entweder auf einen Therapieplatz oder wurden in eine ambulante oder stationäre psychiatrische Behandlung weitervermittelt. Andere wiederum werden aufgrund der spezifischen Problematik in einer Beratungsstelle betreut. Für einige wenige hat auch eine einmalige Beratung und eine entsprechende, von den Betroffenen ausdrücklich erwünschte, Information an die Betreuer eine deutliche Entlastung erbracht.

Als lernendes System gehen wir von einer stetigen Weiterentwicklung des Projektes TraumaNetzwerk aus und arbeiten an dem weiteren Ausbau professioneller Behandlungsmöglichkeiten für die Betroffenen.

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende 

Caritasverband für den Landkreis Lörrach e.V.

Sparkasse Lörrach-Rheinfelden
Kto 1005-800
BLZ 683 500 48
IBAN DE 85 6835 0048 0001 0058 00
BIC SKLODE66XXX 

Volksbank Dreiländereck
Kto 70505 BLZ 683 900 00
IBAN DE38 6839 0000 0000 0705 05
BIC VOLODE66XXX

Stichwort: TraumaNetzwerk