RHEINFELDEN Ein Blick auf dem Pausenhof: Einem Schüler oder einer Schülerin wird die Mütze weggenommen oder „zufällig“ wird jemand angerempelt. „Das war doch nur Spaß!“ sei häufig die Begründung, schreibt die Eichendorff-Schule in ihrer Mitteilung. Lustig sei es vielleicht zu Beginn, aber schnell könne darüber ein Streit entstehen. Konflikte gehörten zum Leben, Konflikte zu lösen auch. Doch das sei unlängst schwerer und wolle gelernt sein. Manchmal bedarf es dabei einer Unterstützung, so die Schule weiter.
Erst die Stellenaufstockung im vergangenen Schuljahr, habe dafür gesorgt, dass die Schulsozialarbeiterin Christiane Spiller vom Caritasverband Lörrach, ausreichend Kapazitäten hat, um an der Rheinfelder Eichendorff-Schule eine Streitschlichters Ausbildung anzubieten. So konnten Ende 2022 drei Streitschlichter ausgebildet werden, die nun seit Mitte Januar ihren Dienst aufgenommen haben. Drei Schüler aus der Klasse 9 haben sich bereit erklärt, in ihrer Freizeit an einer Streitschlichterausbildung teilzunehmen. Sie haben dort Inhalte über die Entstehung und Hintergründe von Konflikten sowie Kommunikationsmethoden erlernt und den Ablauf des Streitschlichtens anhand vieler Fallbeispiele eingeübt.
Damit die drei Streitschlichter für alle gut sichtbar sind, tragen sie eine eigens angefertigte Streitschlichterweste der Eichendorff-Schule. Ihre neu erworbenen Kompetenzen stellen sie, ergänzend zur Pausenaufsicht, in der großen Hofpause ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zur Verfügung. Diese erhalten somit weitere Ansprechpartner, um Konflikte schneller zu lösen und ein friedlicheres Miteinander an der Schule zu ermöglichen. Bei Bedarf können sie die Streitschlichtung im Büro der Schulsozialarbeiterin fortführen und langfristig vielleicht sogar in einem eigenen Büro. Beim Hineinwachsen in die neue Rolle werden die Streitschlichter weiterhin regelmäßig von Christiane Spiller begleitet und gecoacht. Das neue Angebot soll sich an der Eichendorff-Schule etablieren und in Kürze ein Folgekurs angeboten werden. BZ